Einkaufen

Weniger ist mehr und spart viele Ressourcen!

Hast du schon einmal gezählt, wie viele Gegenstände du besitzt? Und wie viele davon du wirklich regelmässig brauchst? Beim Teilen von Werkzeugen und Gegenständen werden Ressourcen geschont und es können dabei neue Kontaktnetze entstehen. Besuche doch einmal die Bibliothek der Dinge in Nesslau oder einen Secondhandladen. Und wenn schon einkaufen, dann möglichst in der Region. Das sichert Arbeitsplätze und schafft Wertschöpfung.

Lokal einkaufen: Hofläden & Direktvermarktung

Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten achten darauf, woher die Lebensmittel stammen. In der Landwirtschaftsregion Toggenburg werden viele Produkte hergestellt: Fleisch, Käse, Gemüse und vieles mehr. Schau’ dich in deiner Nachbarschaft um, bestimmt findest du einen Hofladen oder einen Direktvermarkter für deine Lebensmittel.

Frischmärkte im Toggenburg

Kaufe regional und saisonal. Wo kann man das besser als auf einem Markt, direkt vom Produzenten. Im ländlichen Gebiet Toggenburg gibt es keine so ausgeprägte Tradition von Wochenmärken wie in Städten wie Wil oder St. Gallen. Dennoch geniessen einige das Flair vom Markt, verbunden mit den Gesprächen und einem Kafitreff (siehe Ernährung).

Standorte:

  • Frischwarenmarkt Lichtensteig: Mittwochs 8:30 bis 11:00, beim Rathaus für Kultur, von Ende April bis Ende Oktober, ausgenommen Sommerferien
  • Wochenmarkt Mosnang: Samstags 8:30 bis 11:30, Parkplatz Schererei Mosnang
  • Nimm dir Zeit, entdecke auf einem lokalen Frischmarkenmarkt einheimische Produkte und lerne die Produzenten kennen.
  • Auf dem Markt kannst du nahezu verpackungsfrei einkaufen.
  • Die Verkäuferin oder der Verkäufer geben dir gerne Tipps und helfen weiter, wenn du mit deinem Küchenlatein am Ende bist.
Unverpackt einkaufen / Verpackungen für Lunches

Wer einkaufen geht, hat danach viele Verpackungen – meistens aus Plastik – zum Entsorgen. Der Gegentrend dazu ist unverpackt einkaufen. Wer dies machen möchte, nimmt selber ein wiederverwendbares Gefäss mit, um Reis, Nudeln oder Fleisch, aber auch Öl und Waschmittel einpacken zu lassen. Weil die Gefässe vor dem Einkauf abgewogen werden, braucht es kein standardisiertes Gefäss dafür.

Du kannst nachhaltiger konsumieren, wenn du deinen Znüni oder Mittagslunch für die Schule oder die Arbeit von zu Hause mitnimmst. Im Handel gibt es praktische Lunchboxen, in denen du verschiedene Komponenten mitnehmen kannst, ohne dass sie sich auf dem Weg vermischen. Am Abend nimmst du die Box nach Hause, wäschst sie aus und kann sie am nächsten (Arbeits-)Tag wieder benutzen.

  • Beginne mit kleinen Taten, den Abfall zu reduzieren, nimm beispielsweise eine Stofftasche zum Einkaufen oder eine Getränkeflasche, die du immer wieder auffüllen kannst.
  • Probiere nachhalige und wiederverwendbare Alternativen zu Plastik aus.
  • Stelle dir einen Take-away-Zmittag (Sandwich, Salat, Gemüse mit Dips, vorgekochte Speise, etc.) zu Hause zusammen. Nutze Lunchboxen, Brotsäckchen und Bienenwachstücher statt Plastikverpackung um diesen ins Büro oder in die Schule mitzunehmen.
Aufbewahrung

In der Schweiz produziert jeder Mensch pro Jahr rund 700 Kilogramm Haushaltsabfall. Ein Teil davon lässt sich mit einfachen Mitteln verhindern. Angefangene Lebensmittelpackungen können vielmals wiederverschlossen werden. Speisereste können in wiederverwendbare Dosen gegeben und daraus gegessen oder weiterverwertet werden. Um eine Schüssel abzudecken, eignen sich beispielsweise Bienenwachstücher, Küchentücher oder ein Teller in der passenden Grösse. Lebensmittel wie Käse oder Wurst können in Bienenwachstücher eingewickelt werden. Diese können mehrmals wiederverwendet und mit kaltem Wasser und wenig Spülmittel gewaschen werden. Das Tuch wird dann offen getrocknet. Alte Tücher können mit einer neuen Wachsschicht aufgefrischt werden. Und: Anstatt das Tuch wegzuwerfen, kann man es in Streifen schneiden und als Anzündhilfe brauchen.

  • Bienenwachstücher sind im Vergleich zu Frischhaltefolie und Alufolie nachhaltiger und können öfter verwendet werden.
  • Speisereste in einer Schüssel mit einem Teller abdecken oder in einer verschliessbaren Dose in den Kühlschrank stellen.
  • Lebensmittel unverpackt einkaufen und gleich in die Dose/Box abfüllen, in der sie aufbewahrt werden.
Foodwaste

Foodwaste, also weggeworfene Lebensmittel, hat einen grossen Einfluss auf unsere Umwelt und auf das Klima. Und es geht ins Geld. Denn rund 35 Prozent der in der Schweiz weggeworfenen Lebensmittel stammen aus den Haushalten und aus der Gastronomie. Wir haben es also in der Hand, die Lebensmittelverschwendung zu verkleinern (siehe Ernährung).

  • Kaufe nur so viele Lebensmittel wie du benötigst.
  • Plane deine Mahlzeiten für einige Tage und kaufe entsprechend ein. So kannst du auch grössere Mengen kaufen und unterschiedlich zubereiten.
  • Lagere die Lebensmittel korrekt.
  • Nutze auch Reste.
Weniger ist mehr

Es gibt Menschen, die leben nur gerade mit dem Allernötigsten. Zugegeben, eine Hose zum Wechseln und einige Dekogegenstände in der Wohnumgebung, sogar ein Buch, ein Spiel und einen Computer tragen zum Komfort bei. Dennoch: Ein Schweizer Haushalt besitzt durchschnittlich über 10’000 Gegenstände. Vielleicht wäre jetzt Zeit, sich zu überlegen, was man wirklich braucht und einige unbenutzte Dinge wegzugeben.

Links:

  • Durchforste deinen Kleiderschrank und gib in die Kleidersammlung oder einen Secondhandshop, was du nicht mehr anziehst oder was nicht mehr passt.
  • Überlege vor dem Kauf, ob du den Gegenstand so oft nutzst, damit sich die Anschaffung lohnt.
  • Prüfe Leih- oder Mietmöglichkeiten, suche allenfalls in der Nachbarschaft oder im Freundeskreis Menschen, um einen Gegenstand gemeinsam anzuschaffen.
Bibliotheken / Ludotheken

Wissen, das man früher in Lexika und Nachschlagewerken in Bibliotheken holte, klicken wir uns heute vom Internet schnell und überall auf den Bildschirm. Dennoch hat eine Bibliothek nach wie vor eine Daseinsberechtigung. In unseren Bibliotheken stehen unzählige Bücher. Die entführen die Lesenden in zauberhafte Welten, vermitteln Wissen und unterhalten. Wenn das Buch gelesen ist oder einem nicht gefällt, bringt man es zurück. Die Auswahl ist aktuell und attraktiv, sie bietet etwas für Gross und Klein. Heute sind die Medien längst vielfältig: Bücher, Zeitschriften, E-Books, Hörbücher, Filme – und das in verschiedenen Sprachen. Wäre doch schade, wenn es dieses Angebot nicht mehr gäbe.

Ludotheken funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie Bibliotheken, sie bieten aber Spiele und Spielzeug an: Vom Trettraktor über das Computerspiel bis zum Brettspiel für alle von 4 bis 99 …

Share Plattformen

Ob im Haushalt, im Kleiderschrank oder in der Werkzeugkiste: Viele besitzen Gegenstände, die sie nur wenige Mal im Jahr brauchen. Es wäre gewiss platzsparender, wenn diese Dinge nicht dauernd im Regal wären und man diese für den Gebrauch leihen könnte. Solche Sharing-Modelle sind nicht nur finanziell attraktiv, sie stehen auch für eine umweltfreundlichere Wirtschaft und einen nachhaltigen Konsum. Wenn sich mehrere Menschen ein Produkt teilen, werden insgesamt weniger Ressourcen verbraucht.

In Nesslau ist eine Bibliothek der Dinge im Aufbau, wo man verschiedene Küchengeräte, Werkzeug und Dekoartikel ausleihen kann.

  • Überlege bei einer grösseren Anschaffung, ob du das Gerät genügend oft selber brauchst oder ob du es auch mieten/ausliehen kannst.
  • Das gilt natürlich auch umgekehrt: Welche Geräte besitzt du, die du mit jemandem anderen teilen möchtest.
  • Frage in der Nachbarschaft, ob dort jemand das Gerät besitzt und es gerade nicht selber verwendet.
Flohmarkt / Secondhand

Auf einen Flohmarkt herrscht eine besondere Atmosphäre. Sammlerinnen und Sammler gehen gerne hin, um vielleicht auf eine gesuchte Rarität zu treffen. Andere gehen bummeln und schauen, was es zu kaufen gibt. Die Verkäuferinnen und Verkäufer auf Flohmärkten und in Secondhand-Länden bieten nicht selten feil, was sie bei sich oder jemandem anderen in der Garage oder im Estrich gefunden haben. So wechseln Gegenstände unkompliziert und oftmals günstig die Besitzerin.

Repair-Cafés / Upcycling

Reparieren statt wegwerfen. Wenn bei einem Gerät ein kleiner Defekt vorliegt, muss es nicht weggeworfen oder für eine Reparatur an den Hersteller zurückgeschickt werden. Bei Repair Café können die Gegenstände in die Hände von Profis gegeben werden. Während sich diese um die Lieblingsstücke kümmern, können die Gäste einen Kaffee und Kuchen geniessen.

  • Überlege, ob sich die Reparatur eines Gegenstandes lohnt, bevor du an eine Neuanschaffung denkst.
  • Im Internet finden sich verschiedene Anleitungen, um Gegenstände selber zu reparieren. Für vieles braucht es eine Grundausstattung an gängigem Werkzeug.
  • Stelle dein Wissen und deine Fähigkeiten zur Verfügung, engagiere dich bei einem Repair-Café.

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